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Integration von Flüchtlingen: Tagungsdokumentation mit Beitrag der Jobnet.AG - Profiling von Flüchtlingen und Migranten

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AKTUELLES // Meldung vom: 03. Dezember 2015
Die Tagungsdokumentation des Flüchltings-Symposiums der HdWM ist erschienen. Darin ein Beitrag von Dr. Christoph Wesselmann, dem Vorstandsvorsitzenden der Jobnet.AG zum Thema "Unterstützung durch Online-Systeme bei der Integration von Flüchtlingen - Profiling und Kompetenzfeststellung".

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Auszug aus dem Titelblatt der Tagungsdokumentation

Wir dokumentieren hier den den Beitrag der Jobnet.AG in der Tagungsdokumentation. Der Link zur vollständigen Dokumentation befindet sich am Ende dieser Seite.

Integration in das System Arbeit durch akademische Aus- und Weiterbildung von studierfähigen Flüchtlingen.

SYMPOSIUM VOM 3. DEZEMBER 2015 in Mannheim an der Hochschule der Wirtschaft für Management (HdWM).

Online-Systeme für die Arbeitsmarkt-Integration von Flüchtlingen

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Ergebnisdokumentation der Diskussionsrunde zum Einsatz von Online-Systemen für die Integration von Flüchtlingen

Es gibt wirkungsvolle Unterstützung für Jobcoaches und Flüchtlinge – Online-Systeme helfen beim Profiling, bei der Entwicklung von persönlichen Integrationsstrategien und suchen automatisch passende Ausbildungs- und Arbeitsplätze.

Die Integration von Menschen in den Arbeitsmarkt ist eine anspruchsvolle und vielschichtige Aufgabe. Zum Glück hat es in Deutschland in diesem Feld in den letzten fünf bis zehn Jahren sehr innovative Entwicklungen gegeben, die jedoch noch nicht allgemein bekannt sind. Die Integration von Migranten und Geflohenen bringt einige weitere zusätzliche Herausforderungen mit sich, die jedoch im Grunde nicht neu sind. Neu ist die große Zahl der zu betreuenden Personen. Das erfordert Konzepte, die trotz geringer personeller und finanzieller Ressourcen gut funktionieren. Entscheidend für einen Erfolg ist die kluge Kombination von hochwertiger persönlicher Beratung (Coaching) mit webbasierten Verfahren für die Kompetenzfeststellung (Profiling der beruflichen Vorerfahrung und persönlichen Soft-Skills) und die einfache Informationsbeschaffung über den konkreten Arbeitsmarkt (z. B. automatische Stellenrecherche für jede Person). Entsprechende Verfahren und technische Lösungen liegen vor und können nach kurzer Einweisung schnell ausgerollt werden.

Schlechtes Profiling und überhastete Beratung führt zu Frustration und hohen Kosten

Bei der aktuellen Diskussion (Winter 2015) in der allgemeinen Öffentlichkeit sowie in weiten Teilen der Fachöffentlichkeit werden verständlicherweise stark die drängenden Fragen der Anerkennungs- und allgemeinen Steuerungssystematik diskutiert. Oft fordert schon die Organisation der Logistik und Infrastruktur alles von den Verwaltungen vor Ort. Leider besteht darüber die Gefahr, dass der eigentlich entscheidende Prozess der persönlichen Beratung und passgenauen Integrationsstrategie nicht mit dem nötigen Vorlauf vorbereitet werden kann. Gerade die Jobcenter und erfahrene Maßnahmeträger können hier ihre besondere Kompetenz einbringen.

Langfristig wird nur eine gelungene persönliche Beratung den Erfolg auf beiden „Seiten“ sichern: auf Seiten der dann irgendwann ehemaligen Migranten und auf Seiten der Allgemeinheit, die sich Hoffnung auf fähige Fachkräfte macht. So ist bereits heute absehbar, dass eine übereilte Entscheidung zu einer hohen Abbruchquote zum Beispiel während der Ausbildung führt. Abbruchquoten bis zu 80 Prozent bei Migranten sind keine Seltenheit. Wenn keine gründliche Klärung der persönlichen Perspektiven und Potenziale stattgefunden hat, drohen Frustration und Enttäuschung beim Bewerber und im Betrieb. Nur eine fundierte Beratung unter Berücksichtigung der persönlichen Talente, der fachlichen Vorerfahrung, der individuellen Zukunftspläne und nicht zuletzt die sprachliche Kompetenz kann eine stabile Entscheidung ermöglichen. Wer vorschnell – auch in bester Absicht der Berater – in die falsche berufliche Richtung gelenkt wird, wird später bei aufkommenden Problemen im Alltag schnell das Handtuch werfen und nach vermeintlich besseren Alternativen suchen.

Die zeitliche Perspektive von Flüchtlingen und der deutschen Gesellschaft ist oft unterschiedlich

Besonders Augenmerk muss hier sicher auch auf die persönliche Situation vieler ehemaliger Flüchtlinge gerichtet werden, denen zum Teil auf Kosten der Familie die Flucht ermöglicht wurde. Zum Teil sind noch Schulden für die Kosten der Schlepperorganisationen zu begleichen. Hier ist verständlicherweise der moralische Druck hoch, schnell Geld zu verdienen. Die langfristige Perspektive einer guten Ausbildung zur hoch begehrten Fachkraft mit einer entsprechenden Durststrecke bis dahin ist daher manchmal schwer vermittelbar. Hier ist es im Interesse der deutschen Gesellschaft, gründlich zu beraten und den Qualifizierungsprozess umfassend zu begleiten. Auf jeden Fall ist es empfehlenswert, die tatsächliche Situation mit ihren spezifischen Notwendigkeiten zu erkennen und zu berücksichtigen. Ein professionelles Profiling inklusive der Analyse des Stellenmarktes kann hier die richtigen Impulse geben und auch dabei helfen, ggf. ein mehrstufiges und realistisches Integrationskonzept zu erarbeiten.

Ein gutes und persönliches Vertrauensverhältnis zum Berater ist dabei die Grundlage für eine nachhaltig gelingende Integrationsarbeit. Dafür ist Empathie, Geduld und interkulturelle Kompetenz notwendig. Denkbar ist auch die Installation von persönlichen Paten und Ansprechpartnern für Flüchtlinge, die beispielsweise aus Freiwilligenorganisationen stammen können. Diese Vertrauensperson könnte ein Mittler zwischen den offiziellen Institutionen und den Flüchtlingen in ihrer individuellen Lebenssituationen sein. Wer hier frühzeitig Strukturen schafft, kann später flexibler reagieren.

Profiling auf drei Ebenen

Ein professionelles Profiling zur Klärung der beruflichen Perspektive kann in drei große Bereiche untergliedert werden.

  • Status – Was bringt die Person an fachlichen Kenntnissen und persönlichen Kompetenzen mit? Das werden überwiegend wenig formal belegbare Abschlüsse sein, die mit deutschen Anforderungen kompatibel sind. Daher ist es umso wichtiger, systematisch die konkreten Erfahrungen und ggf. informell erworbenen beruflichen Kenntnisse zu erfassen. Gut strukturierte Online-Kompetenzkataloge geben den Jobcoachs dabei eine gute Orientierung. Hinzu kommen die Talente und Soft-Skills in den verschiedenen Formen: Interessen, persönliche Kompetenzen und Einstellungen.
  • Potenzial – Bei der Potenzialanalyse richtet sich der Blick in die Zukunft. Was wird möglich sein? Wo kann die Reise hingehen? Hierzu ist u. a. eine Betrachtung des regionalen Arbeitsmarktes notwendig. Das Ergebnis ist beispielsweise eine Ausbildungsempfehlung, die zu den bisherigen Erfahrungen passt und für die es auch tatsächlich in der jeweiligen Region Bedarf gibt. Möglicherweise ist eine Vorbereitungsphase mit Sprachkuren und Praktika von Nöten.
  • Unterstützungsbedarf – Ist das Ziel definiert, muss geklärt werden, wie der Weg dorthin zu gestalten ist. Wird die Person enge Unterstützung benötigen oder reicht ein sporadischer Kontakt z. B. zum Jobcenter aus? Ist sie in der Lage, sich selbstständig zu strukturieren oder nicht? Auch hier können psychologisch fundierte Profilings in Kombination mit strukturieren Beratungsmodellen schnell und zuverlässig eine Antwort liefern.

Die professionelle und gut strukturierte Beratung rückt ins Zentrum einer erfolgversprechenden Integrationspolitik. Die Erfahrung zeigt: das ist machbar. Benötigt werden in diesem Prozess professionelle Berater, die ihr „Handwerk“ verstehen. Und wie bei jedem guten Handwerk ist hierzu gutes Werkzeug notwendig, um die Aufgabe hochwertig und gleichzeitig schnell und mit möglichst geringen Kosten zu erledigen. Zumal gerade erfahrene Jobcoachs Mangelware sind.

Berater und Flüchtling können online Hand in Hand zusammenarbeiten

Ein wichtiger Lösungsansatz besteht darin, diesen Beratern und ihren Klienten moderne Instrumente an die Hand zu geben. Das sind webbasierte und mehrsprachfähige Systeme für die Ermittlung von Fachkompetenzen, ebenso wie für die seriöse psychologische Ermittlung von Soft-Skills (persönliche Kompetenzen, Einstellung und Interessen). Zudem gibt es Systeme, die direkt in einem Arbeitsschritt basierend auf sehr vielen Fallbeispielen automatisch Impulse für die Beratung geben können, um das berufliche Querdenken (was ist noch möglich…) zu fördern. Dabei ist insbesondere der direkte Zugriff auf eine regionale Analyse des Stellenmarktes wichtig. In ländlichen Flächenkreisen sind andere Berufswege sinnvoll, als in den großen Metropolen. Technisch ist eine solche umfassende Betrachtung einer Person – zumal mit fremdsprachlichem Hintergrund – eine komplexe Aufgabe, die jedoch sehr gut unterstützt werden kann. Für den Berater und Bewerber ist die Anwendung so einfach wie die Nutzung von Facebook oder Word. Dafür gibt es Beratungskonzepte, die solche durchgängigen Methoden jedem Jobcoach mit grundlegenden Erfahrungen leicht zugänglich machen können.

Wer sich gut vorbereitet wird die besseren Ergebnisse haben

Wichtig ist es jetzt, die verbleibenden wenigen Monate bestmöglich für die Vorbereitung zu nutzen, bis eine größere Zahl an Geflohenen das Anerkennungsverfahren durchlaufen hat und in die Zuständigkeit der gut 400 Jobcenter in Deutschland übergeht. Bis dahin können die Berater und Jobcoachs in den Jobcentern und auch in den weiteren Organisationen, insbesondere den Bildungs- und Integrationstrainern, geschult werden, um dann gut vorbereitet und mit solidem Handwerkszeug umfassend beraten zu können. Dann können sie dafür sorgen, dass möglichst nachhaltige und stabile Entscheidungen vorbereitet werden.

 

Dr. Christoph Wesselmann, Vorstand
Jobnet.AG

Berlin, im Dezember 2015

Profil Jobnet.AG

Die Jobnet.AG ist Kooperationspartner der HdWM und ein Beratungs- und Softwareunternehmen. Sie unterstützt Jobcenter, Bildungs- und Rehaträger sowie Outplacement- und Transfergesellschaften bei der beruflichen Integration von Menschen. Die Jobnet.AG ist in Deutschland mit über 350 Portalen, die im Auftrag der Kunden betrieben werden, Marktführer für das Profiling, die automatische Stellenrecherche und das persönliche Matching bei der beruflichen Eingliederung. Das Spezialunternehmen arbeitet mit mehreren Hochschulen zusammen und hat zusammen mit Psychologen, Pädagogen und Arbeitsmarktexperten ein modernes, mehrsprachfähiges System für die Feststellung von Fachkompetenzen, Soft-Skills und des persönlichen Unterstützungsbedarfs (z. B. durch Coaching) entwickelt (JobIMPULS Methode). Es basiert auf über 1,5 Millionen Berufshistorien und unterstützt Jobcoachs sowie Berater bei der schnellen und zuverlässigen persönlichen Entscheidungsfindung für das richtige Vorgehen und die passende Beratung.

 

Dr. Christoph Wesselmann

Vorstand

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Aktuelle Presseschau
Arbeitsmarktpolitik.

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